zu den 5 Schatzkammern des ewigen Schnee’s


Mittwoch 30. November

VHS Homburg – Hohenburgschule

Zu den fünf Schatzkammern des ewigen Schnee’s

Die Seite zum Vortrag

Aktuelle Presse / Saarbrücker Zeitung


Blick zum „Kantsch“ vom Tigerhill

Ein Kurzbericht über ein beeindruckende Reise nach Sikkim und  in die Region des Kantsch!

Auf Empfehlung von Steffi konnten wir bereits eine Agentur (die vorgeschrieben ist) von zuhause aus wählen, so dass alle notwendigen Voraussetzungen hinsichtlich Permits etc. geschaffen werden konnten. Der vereinbarte Treffpunkt war der Flugplatz in Badhrapur in Westnepal und von da an hat alles reibungslos funktioniert. Über die Grenze nach Westbengalen und weiter in die bekannte Teestadt und ehemalige britische Hillstation Darjeeling. Wir konnten zu zweit mit einer kleinen Mannschaft unvergessöiche Tage erleben.

  1. Tag  Flug vin Kathmandu nach Badhrapur, mit ca. 2 Std. Verspätung und mit dem Jeep über Nebenstrecken nach Darjeeling,
  2. Tag Darjeeling:  Tigerhill mit Sonnenaufgang Start um 4:00  Uhr morgens, leider hatten noch ein paar hundert andere Touris die gleich Idee, Rummel und Verkehrschaos auf dem Tiger Hill und bei der Rückfahrt.  Danach Besuch im Tibetan Refugee Center, leider etwas zu kurz, weil wir den Zug erreichen mussten. Joy Ride on the Toytrain, historische Schmalspurbahn von Darjeeling nach Siliguri, mit der wir ein Stück weit bis Ghom fahren und dort das Eisenbahnmuseum besichtigen.
  3. Tag:  Morgens besuchen wir noch das Himalayan Mountaineering Institute, bevor wir uns auf die Fahrt nach Yuksom machen. Leider haben wir uns fast bis 11:00 Uhr im Museum und Zoo verweilt und kommen auf der abenteuerlichen Strecke von Darjeeling über Naya Bazar und dann Pemayangtse, weil die Hauptstrecke noch wegen Monsunschäden gesperrt ist, prompt in die Nacht. Für die letzten 20 Km brauchen wir gute 2 Std. Camp in Yoksom
  4. Tag: Auf zum Trekking, wir spüren richtig Bewegungsdrang und gehen schon mal vor während unser Guide die Formalitäten am Eingang zum Kanchenzönga Nationalpark regelt, reine Formsache, Sikkim Permit haben wir bereits  mit dem Indienvisum in D eintragen lassen, trotzdem mussten wir noch ein paar Formulare ausfüllen und 2 Passbilder nicht vergessen. Die heutige Etappe haben wir wegen der Akklimatisation bewusst kurz gewählt, ein Waldcamp bei Sachen, wobei Sachen aus einer einzigen  bescheidenen Hütte besteht. Wir sind mittags schon da, zum Glück bevor heftiger Regen einsetzt, und dann fast die ganze Nacht anhält
  5. Tag: Nach Bakkhim,  ca. 3000 m  noch mal eine moderate Etappe, da das Wetter auch heute nicht sehr vielversprechend aussieht logieren wir im ziemlich desolaten Forsthaus. Da wir früh da sind bekommen wir den einzigen Raum in dem noch alle Fensterscheiben vorhanden sind. Wir hängen erstmal die Zelte zum trocknen auf und besuchen dann in der Nachbarschaft die einzige Familie die in Bakkhim wohnt. Wir sitzen in der Küche und gucken einem unserer Träger zu der Cinnamon  – Zimt – in einem Steinmörser zerstampft. Anne freut sich schon auf das Porridge, mit einer Brise Zimt gewürzt,  am nächsten Morgen.  Abends wird es dann ziemlich lebhaft in der Bude da jede Menge Bengali eingetroffen sind und das alte Forsthaus gut gefüllt ist. Bevor ich einschlafe überlege ich noch kurz wie ich rauskommen wenn die Hütte abbrennt, in jedem Raum brennen noch Benzinkocher und Kerzen, aber ich schlafe dann tief und fest trotz des Palavers ringsumher!
  6. Tag. Über Tsokha nach Phedang. Nachdem wir früh morgens noch ein paar blaue Löcher am Himmel entdecken konnten begleitete  uns kurz nach dem Abmarsch schon wieder die übliche „Suppe“. Schon am ersten Tag, als wir richtig in den Bergurwald kamen war mir klar geworden dass es hier feucht sein musste! Die üppige Vegetation, Bartflechten, Moose und andere Schmarotzerpflanzen auf den Bäumen waren deutliche Indizien.  Und irgendwo musste ja auch das Wasser herkommen das immer wieder aus Seitebächen und Wasserfällen herab stürzte. Tsokha ist eigentlich das einzige Dorf  auf dem gesamten Trek. Eine Ansiedlung tibetischer Flüchtlinge, Holzhäuser die ein bisschen an ein Schweizer Gebirgsdorf im Bergell erinnern. Die wenigen Familien finden hier durch den Tourismus ein bescheidenes Auskommen. Unser Guide erzählt allerdings dass die Leute in absehbarer Zeit umgesiedelt werden sollen, nach Yuksom, um das Naturschutzgebiet frei von Bewohnern zu halten.  Ein schwerer Schlag für diese Menschen die mit ihrer angepassten bescheidenen Lebensweise sicher weniger Umweltprobleme verursachen wie die doch nicht wenigen Touristen, vorwiegend Bengali, die ja sehr reisefreudig sind und auch viele Leute aus Colcatta.  Camp am frühen Nachmittag in Phedang, ca. 4100 m. Wir sehen noch einige Fasane und dann Wolken, Nebel, Regen.  Unsere Frustrationstoleranz wird getestet.
  7. Tag,  weiter nach Dzongri.   6:00 Uhr morgens wir sind begeistert, fast wolkenloser Himmel, ziemlich kalt und der Pandim grüßt in seiner ganzen Schönheit. Leider nur von kurzer Dauer aber immerhin ein erster Lichtblick. Weiterer Aufstieg nach Dzongri, zum Teil über lange Knüppeldämme, und wir können nur vermuten dass dies ein Panoramaweg erster Güte sein muss. Wir lassen das Haus das die Dzongri Alm darstellt rechts liegen und wandern noch ca ½ Std. weiter bevor wir unser Camp auf einer Almwiese aufschlagen. Wie könnte es anders sein Kälte und Nebel sind unsere Begleiter. Immerhin bleibt der von talwärts kommenden Trekkern angekündigte Schnee aus. Positiv  Denken !!!
  8. Tag:  View Point und nach Tansking  Gegen fünf raus, Early Morning Tea  einen Müsliriegel  und wir erwischen ein günstiges Zeit-Fenster um einen Viewpoint auf einem der umliegenden Hügel zu besteigen  Aus ca 4500 m sehen wir zum ersten Mal den „Kantsch“  den Pandim ,  Jopnu, Kabru  umrahmt von Gebetsfahnen….    Als der Wettergott den Vorhang wieder zu macht, frühstücken wir gegen neun und beschließen nicht zum Dzongri La zu gehen, wir würden eh nichts sehen, sondern gleich weiter nach Tansking. Ein steiler Abstieg  nasse und hohe Steinstufen führen uns ins Tal des Prek Chu, und dann auf der anderen Seite des Flusses wieder aufwärts nach Tansking.
  9. Tag: Kurze Etappe nach Lamune. Eine kalte Vollmondnacht beschert uns einen sonnigen Morgen. Da wir ja schon weiter sind als geplant gönnen wir uns unterwegs nach Lamune ein ausgiebiges Sonnenstündchen. Trotzdem sind wir schon mittags am Etappenziel. Wir hätten noch die Zeit gehabt den Samity Lake zu erkunden aber noch vor der Mittagspause hatten wir die mittlerweile  schon vertraute Wetterlage
  10. Tag: Heute gilt’s!   Unsere Hoffnung auf wolkenlose Morgenstunden wurde nicht erfüllt! Trotzdem machten wir uns unverdrossen auf den Weg Richtung Goeche La. Nach einer knappen Stunde erreichten wir den Samity Lake – im Nebel-  Aber hinter dem See hatte es den Anschein dass die Wolkendecke dünner wird. Noch eine Gute Stunde mussten wir voller Hoffnung weiter gehen bis wirklich die Wokendecke riss und wir freien Blick hatten.  Noch ungefähr eine halbe Stunde und wir erreichten einen kleinenView Point der uns zur Rast einlud, und nicht mehr los lies. Vor uns im mittlerweile wolkenlosen Himmel die Kanchenzönga Range in ihrer ganzen Pracht. Nur wenige Kilometer Luftlinie gegenüber. Hinter uns  Pandim und Jopnu.  Wir saßen einfach da, überglücklich, staunend  und ein bisschen dankbar dass es der Wettergott nun doch noch gut mit uns gemeint hat. Wenn wir hinausblicken ins Tal unter uns Wolken wie Wattebäuschchen und doch merken wir den Wind der uns die Wolken entgegen treibt. Nach kurzem Kriegsrat akzeptieren wir die Tatsache dass wir auf dem weiteren Weg zum Pass noch ca 1-1,5  Std. brauchen, und den Wettlauf gegen die Wolken verlieren würden. Wir beschließen Sonne und Ausblick hier zu genießen und steigen kurz bevor uns die ersten Wolkenschwaden erreichen wieder ab. Zurück im Camp gibt es Essen und dann machen wir uns noch ein Stück auf den Rückweg nach Tansking.
  11. Tag  morgens bröselt das Eis von der Zeltwand aber das schenkt uns noch mal bezaubernde Blicke und wir lernen was wir die Tage vorher versäumt haben. Trotzdem müssen wir uns auf den Rückweg machen, wir wollen noch bis Phedang. Aus der Talsohle des Prek Chu führt ein abenteuerlicher Dschungelpfad hinüber auf das kleine Plateau. Unsere Tragtiere müssen den Umweg fast bis Dzongri machen da der Pfad häufig von umgestürzten Bäumen  blockiert ist um am Steilhang für die Tiere keine Ausweichmöglichkeit besteht.
  12. Tag: Zurück in Tsokha   Abstieg nach Tsokha, wir übernachten in einer einfachen aber netten Lodge mitten im Ort.
  13. Tag. Letzter Trekkingtag Frühstück in der Morgensonne, noch mal grüßt der Pandim. Endlich bekomme ich die Gompa und den kleinen See im Sonnenlicht vor die Linse und natürlich einige Abschiedsbilder vom Pandim. Dann geht’s talwärts, Bakhim ist schnell erreicht, Sachen und nun finden wir, bei ein wenig Aufmerksamkeit  auch immer wieder wilde Orchideen auf Bäumen am Wegesrand. Am frühen Nachmittag erreichen wir Yuksom und genießen die heiße Dusche im Hotel. Am Abend Abschiedsessen mit der Mannschaft, Trinkgeld, Geschenke und das Bewusstsein „Wir waren am Kantsch, wir haben die „fünf Schatzkammern des ewigen Schnees“ gesehen.
  14. Tag eine „Mördertour“ nach Gangtok: „Nur“ 85 Km und doch eine Tagesreise. Wieder mal eine Nebenstrecke um Monsunschäden zu umgehen. Eigentlich waren es 85 km Erdrutsch die gelegentlich durch feldwegähnliche Gebilde  unterbrochen wurden. 10 Stunden wurde unser Sitzfleisch im Jeep strapaziert. Kloster Rumtek und die Kunstschätze im „Institute of  Tibetology“ waren am nächsten Tag eine Entschädigung.
  15. Tag: Späte Abfahrt nach Siliguri, ganz Westbengalen ist im Streik und wir wollen nicht unbedingt den Streikbrecher spielen, so kommen wir widermal bei Dunkelheit ans Ziel.
  16. Tag: Der Streik  vom Vortag  verursacht kilometerlange LKW Staus an der Grenze nach Nepal. Mir ist heute noch ein Rätsel wie es unser Fahrer durch die LKW Kolonnen geschafft hat. Wir gingen sicherheitshalber zu Fuß voraus, erledigten schon mal alle Grenzformalitäten, mit der Rikscha über die Brücke nach Nepal  Immigration und der Fahrer war da.  Ich hatte schon befürchtet dass wir noch das Gepäck holen müssen um dann  per Taxi weiter nach Badhrapur zu fahren. Aber  wie so oft, es löst sich alles auf wunderbare Weise. Am Abend genießen wir in Kathmandu im Killroy’s ein Tandoori Chicken und fühlen schon ein bisschen Wehmut, schon wieder Erinnerung!